An der alten Dorfschule 1, 51570 Windeck-Öttershagen
Zum Gebäude
Die Baugeschichte der Kirchengebäude in Öttershagen findet sich gut zusammengefasst in der Urkunde des Grundsteins. Am Trinitatis-Sonntag, den 25. Mai 1997 wurde dort festgehalten:
„Seit mehr als 30 Jahren finden in Öttershagen evangelische Gottesdienste statt. Sie wurden zeitweise in der damaligen Gaststätte Arnds und zeitweise in der Friedhofskapelle Öttershagen gehalten. Hinzu kamen Bibelstunden und Zusammenkünfte der Frauenhilfe in Privathäusern des damaligen Schulbezirkes Öttershagen.
Im Jahre 1977 wurde der Ev. Kirchengemeinde für Öttershagen eine Holzkirche geschenkt. Diese wurde auf einem Grundstück neben der ehemaligen Schule Öttershagen aufgebaut. Sie stammte aus einer Serie von einigen baugleichen Holzkirchen des Architekten Otto Leitner aus München, die aus einer Holzspende evangelischer Christen aus Schweden 1961-64 errichtet worden waren. Diese Holzkirche hatte bereits 15 Jahre der Ev. Kirchengemeinde Mühlheim/Ruhr als Notkirche gedient. Nun sollte sie noch einmal zwei Jahrzehnte den evangelischen Christen im ehemaligen Schulbezirk Öttershagen zur Verfügung stehen.
Die erheblichen Baumängel machten jedoch eine Neuplanung für ein Gemeindezentrum dringend erforderlich. Nach langen Planungen wurde im Sommer 1994 ein Architektenwettbewerb für das Gemeindezentrum in Öttershagen ausgeschrieben. Aus den preisgekrönten Entwürfen dieses Wettbewerbes wurde der des Herrn Architekten Dipl. Ing. Herbert Mylenbusch aus Siegburg von der Kirchengemeinde ausgewählt. Mit der Bauausführung auf dem erweiterten Grundstück neben der Holzkirche wurde Anfang 1997 begonnen. Die finanziellen Mittel wurden von der Kirchengemeinde langfristig angespart. Jedoch muß auch die finanzielle Hilfe des Kirchenkreises An der Agger in Anspruch genommen werden.
Das Gemeindezentrum umfasst einen Gottesdienstraum mit ca. 80 Plätzen. Der Gemeinderaum, der der Frauenhilfe, Gemeindekreisen und dem kirchlichen Unterricht zur Verfügung stehen soll, kann zusammen mit dem Foyer dem Gottesdienstraum zugeschaltet werden, so daß auch größere Gemeindeveranstaltungen möglich sind. Ein Jugendraum soll der Jungschararbeit, dem Jugendtreff sowie der musikalischen Kinderarbeit dienen.“
Die Einweihung erfolgte am 13. Apr. 1998. Ausgehend vom Namen „Auferstehungskirche“ gestaltete Werner Erdmann zwei mehrteilige Fensterbilder. Sie wurden im Jahr 2009 an der Nord-Ost-Seite fest installiert. Eines der Bilder stellt in Aufnahme von Johannes 21 die Begegnung des Jüngers Petrus mit dem lebendigen Christus dar. Wie in den Ostertagen am See von Genezareth lädt auch heute noch der Auferstandene die Gottesdienstgemeinde zum gemeinsamen Mahl ein und spricht die Gläubigen persönlich an mit der Einladung „Kommt und haltet das Mahl“ – so die von Erdmann gewählte Überschrift über dem Bild. Das andere Fensterbild stellt in Anlehnung an Lukas 22 die Verleugnung des Petrus dar. Im Foyer befindet sich schließlich eine Skulptur zur Fußwaschung (Johannes 13), ebenso von Werner Erdmann gestaltet.
Seit vielen Jahren hat die Gemeinde viel Freude an dem multifunktionalen Gebäude. Der Bauausschuss hat es leider fast ebenso lange regelmäßig auf der Tagesordnung. Die Gebäudestrukturanalyse stellt dazu nüchtern fest: „Die erdberührten Bauteile, einschließlich Deckenplatte, und die Außenwände und Fenster sind größtenteils schadhaft. An Fenstern und Sonnenschutz treten immer wieder Mängel auf.“ Seit den 2000er Jahren wurden immer wieder einzelne Bauelemente erneuert, aber nur mit partiellem Erfolg. Die Schäden an der Fassade wurden im Sommer 2021 durch eine komplett neue Fassade aus Klinkerriemchen behoben. Fensterelemente wurden ersetzt und die Dachhaut erneuert. Im Anschluss daran erhielt 2022 das Erdgeschoss einen neuen Innenanstrich. Zum Abschluss der Maßnahme wurde der Altarbereich neu gestaltet.